Unser pädagogisches Konzept

Das pädagogische Konzept des Kinderraums steht für einen achtsamen und respektvollen Umgang mit Kindern. Im Kinderraum haben kindliche Bedürfnisse, Individualität und Kreativität Platz.

Die Aufgabe der PädagogInnen ist die Begleitung und genaue Beobachtung der Kinder im Sinne der Montessori- und Piklerpädagogik und in Bezug auf die Erfahrungen und Erkenntnisse von Rebecca und Mauricio Wild.

Soziale Kompetenz

Das Kind kommt als “soziales Wesen” zur Welt. Es muss von uns nicht resozialisiert werden bzw. müssen wir es nicht zu sozialem Verhalten erziehen, das Kind wird empathisch geboren. Auf diesem Menschenbild aufbauend, ist die Aufgabe des/der Pädagogen/Pädagogin diese soziale Kompetenz zu bestärken. In einer Gruppe kommt es immer wieder zu Konflikten, die allerdings nur wenn notwendig von dem/der Pädagogen/Pädagogin begleitet werden. Die Kinder sollen bei der Konfliktlösung Unterstützung erfahren.

In allen Bereichen werden soziale Kompetenzen angesprochen. Im Rollenspiel können die Kinder in andere Rollen schlüpfen, andere Sichtweisen verstehen lernen und Empathie entwickeln.

Mit anderen Kindern ein gemeinsames Projekt zu verwirklichen, spricht eine Vielzahl sozialer Fähigkeiten an. Auf andere Rücksicht nehmen, Probleme kreativ lösen, Verantwortung übernehmen, Kompromisse eingehen – das sind nur einige der vielen Kompetenzen. Auch im Bewegungsraum sind soziale Fähigkeiten gefordert.

Kreativität

Das kreative Schaffen beruht auf der Arbeit von Arno Stern. Die Kinder bekommen Raum, um ihren kreativen Ideen Ausdruck zu verleihen. Die Aufgabe des/der Pädagogen/Pädagogin bezieht sich auf das ausreichende und vielfältige Angebot an hochwertigem Material und qualitativem Werkzeug, sowie als “aufmerksamer Mensch” dabei zu sein. Durch das eigenständige Gestalten nehmen sich die Kinder als selbst-wirksam wahr, erfahren sich im Problemlösen und erleben sich als kompetent. Etwas selbst zu entdecken, den eigenen Weg zu finden, den Umgang mit Fremdem zu erlernen, braucht Zeit und Raum und das wiederum ist die Basis für das Begreifen der Welt.

Bewegung

Die Bewegung ist Voraussetzung für den Erwerb sozialer, motorischer und kognitiver Fähigkeiten. Zeit und Raum dafür zu geben und die Kinder dabei zu begleiten, ist die Aufgabe des/der Pädagogen/Pädagogin. Auch die Gestaltung des Bewegungsraumes obliegt dem/der Pädagogen/Pädagogin. Da die Entwicklung und die Bedürfnisse der Kinder unterschiedlich sind, wird bei der Auswahl der Bewegungsgeräte auf Flexibilität und vielseitige Einsatzmöglichkeit großer Wert gelegt. Die Erfahrungen von Elfriede Hengstenberg und Else Gindler bilden bei der Auswahl eine entscheidende Grundlage. Der Bewegungsraum soll die Möglichkeit bieten, die eigenen Grenzen kennen zu lernen, sie in Sicherheit zu überschreiten, unterschiedliches Material zu erfahren, aber auch Möglichkeit zur Selbstregulation bieten.

Spiel

Die Kinder haben die Möglichkeit aus einem breiten Angebot aus Montessorimaterial aus den fünf folgenden Bereichen zu wählen:

  • Übungen des praktischen Lebens
  • Sinnesmaterial
  • Mathematik
  • Sprache
  • Kosmische Erziehung

Die Verwendung des Materials bezieht sich auf die Erkenntnisse und Erfahrungen von Rebeca und Mauricio Wild. Da Kinder auch das Bedürfnis haben, Material wahllos zu mischen und damit zu experimentieren, wird ihnen eine Vielzahl an freiem Spielmaterial nach den Kriterien Emmi Piklers zu Verfügung stehen. Auch ein Bereich für Rollenspiel wird Raum für soziale und sprachliche Kompetenzen bieten.

»Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.«

— Friedrich Schiller

Fördermodul
für 5-Jährige

Durch die umfassende Auseinandersetzung mit der wirklichen konkreten Welt bildet sich die Basis für die Abstraktion. Die Kinder haben durch anschauliches Material ausreichend Möglichkeiten, Erfahrungen mit Schrift, Sprache und Mathematik zu sammeln. Die Kinder sollen Schrift, Sprache und Mathematik in allen Bereichen erleben und begreifen können. Hierfür wird auf die Kreativität und Spontaneität des/der Pädagogen/Pädagogin Wert gelegt. In diesem Punkt sei auch hingewiesen, dass die Kinder in ihrem Tun begleitet werden und von einer Korrektur von Fehlern abzusehen ist, weil es für den Lernprozess und die Entwicklung hinderlich wäre.